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Resolutionen
Gegenwärtig laufend:
Resolution zur Wiederherstellung der bisherigen einheitlichen Rechtschreibung
Nachdem im Internet der Inhalt des eigentlich streng vertraulichen dritten
Berichts der Rechtschreibkommission durchsickert, ist die Rechtschreibreform wieder
in den Schlagzeilen. Daraufhin starten Astrid Mannes und Claudia Ludwig vom Verein Lebendige deutsche Sprache
eine neue Resolution gegen die Rechtschreibreform (Aufruf der VRS-Internetseite),
an der sich auch der VRS beteiligt. Viele Institutionen und Prominente haben die Resolution bereits unterschrieben (siehe Liste der Unterstützer
auf der Netzseite der Deutschen Sprachwelt).
Nachstehende Unterzeichner fordern die Kultusminister der Länder und die Zwischenstaatliche Kommission nachdrücklich auf, die Rechtschreibreform sofort
zurückzunehmen und die bisherige einheitliche Rechtschreibung wiederherzustellen.
Immer weitere Nachbesserungen verursachen immer weitere Kosten. Dieses Geld sollte besser in die Bildung
unserer Schüler fließen.
Begründung:
Die Rechtschreibreform ist gescheitert. Die Neuregelungen sind sprachwissenschaftlich mißlungen und haben
nicht zum Rückgang von Schreibfehlern geführt. Sie sind weder eindeutiger noch einheitlicher oder einfacher
als die bisherigen Regeln und zeigen Korrekturbedürftigkeit. Weitere Nachbesserungen aber führen zu wachsendem
Chaos!
Die neue deutsche Rechtschreibung hat unsere einheitliche Schriftsprache zerstört. Die Bevölkerung hat die
neue Orthographie gar nicht oder nur in Teilen angenommen bzw. praktiziert sie nur gezwungenermaßen.
Zeitungsverlage haben wegen der großen Mängel eigene Hausorthographien erstellt und sind zum Teil sogar
wieder zur bisherigen Rechtschreibung zurückgekehrt.
Mittlerweile herrscht überall das Chaos. Schüler lernen in der Schule eine Rechtschreibung, die
immer wieder nachgebessert wird und auf die sie sich nicht mehr verlassen können.
Die Verlage werden durch immer neue Reformen der Reform mit unzumutbaren Kosten belastet. Sie produzieren
Bücher, die bei ihrem Erscheinen schon veraltet sind und wegen der begrenzten Schuletats keine Abnahme mehr
finden.
Es gibt in dieser Situation nur eine Lösung: zurück zur bewährten einheitlichen Rechtschreibung.
Schüler können nur richtig schreiben lernen, wenn die Schreibweisen einzelner Wörter immer dieselben sind.
Nicht die bewährte einheitliche deutsche Rechtschreibung muß verändert werden, sondern deren Regeln
müssen einfacher beschrieben werden.
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Mai 1998:
Gemeinsame Erklärung zur Rechtschreibreform
Im August 1998 soll die offizielle Einführung der reformierten Rechtschreibung an den Schulen und Ämtern stattfinden.
Einige Monate davor erscheint die
Gemeinsame Erklärung zur Rechtschreibreform (PDF-Datei, 168 KB),
unterzeichnet von rund 600 Professorinnen und Professoren der Sprach- und Literaturwissenschaft aus dem gesamten deutschen Sprachraum.
Die sogenannte Rechtschreibreform "entspricht nicht dem Stand sprachwissenschaftlicher Forschung" (so die Deutsche
Gesellschaft für Sprachwissenschaften am 3. März 1998); sogar die Rechtschreibkom[m]ission der Kultusminister hat
in ihrem Bericht vom Dezember 1997 wesentliche Korrekturen als "unumgänglich" bezeichnet.
Eine derart fehlerhafte
Regelung, die von den bedeutendsten Autoren und der großen Mehrheit der Bevölkerung mit guten Gründen abgelehnt wird
und die Einheit der Schriftsprache auf Jahrzehnte zerstören würde, darf keinesfalls für Schulen und Behörden verbindlich
gemacht werden.
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Oktober 1996:
Frankfurter Erklärung
Kurz vor der Frankfurter Buchmesse des Jahres 1996 kommen die ersten umgestellten Wörter- und Schulbücher auf den Markt.
Angesichts des wenig überzeugenden Reformergebnisses unterzeichnen viele, teils prominente Messebesucher aus Protest
die von Friedrich Denk initiierte
Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform (GIF-Bild der Zeitungsanzeige, 681 KB).
Nach Erscheinen des neuen Duden und nach den ersten Erfahrungen in den Schulen ist es endlich möglich, den Inhalt der
vorgeschlagenen Rechtschreibreform genauer zu analysieren, ihre Folgen für die deutsche Sprache und Literatur, für den
Deutschunterricht im In- und Ausland, für unsere Jugend und für uns alle zu ermessen und die ungeheuren Konsten abzuschätzen,
die dieser Vorschlag, wenn er tatsächlich durchgeführt würde, verursachen wird.
In Anbetracht der schwierigen wirtschaftlichen Lage darf eine Reform, die in den meisten Punkten keineswegs notwendig ist,
in vielem sogar eine Verschlechterung bedeutet und - abgesehen von der ss-Regelung - nur etwa 0,05 Prozent eines durchschnittlichen
Textes betreffen würde, auf keinen Fall dazu führen, daß alle Schulbücher und Lexika, die meisten Kinder- und Jugendbücher
und dann auch literarische Bücher neu gedruckt (und zugleich alte verramscht oder makuliert und "entsorgt") werden müssen.
Anläßlich der Frankfurter Buchmesse 1996 bitten die unterzeichneten Germanisten, Pädagogen, Schüler und Studenten, Schriftsteller,
Bibliothekare, Archivare und Historiker, Verleger, Buchhändler, Journalisten und vor allem Liebhaber der deutschen Sprache und Literatur
die verantwortlichen Politiker in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz, diese von einer kleinen, weitgehend
anonymen Expertengruppe vorgeschlagene Rechtschreibreform, deren Einführung Millionen von Arbeitsstunden vergeuden, jahrzehntelang
Verwirrung stiften, dem Ansehen der deutschen Sprache und Literatur im In- und Ausland schaden und mehrere Milliarden DM kosten würde,
umgehend zu stoppen und bei der bisherigen Rechtschreibung zu bleiben.
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