Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
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Wer, wie, was,
wieso, weshalb, warum?


Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS) wurde am 31. Mai 1997 gegründet. Er widmet sich der Pflege der deutschen Sprache und insbesondere ihrer Rechtschreibung. Er wirkt darauf hin, daß die deutsche Sprache und ihre Rechtschreibung vor willkürlichen Eingriffen geschützt werden.

Der VRS – zu seinen Mitgliedern gehören so bekannte Schriftsteller wie Günter Kunert, Reiner Kunze und Siegfried Lenz – lehnt die sogenannte Rechtschreibreform wegen ihrer grundlegenden Mängel ab. Die „Reform“ verdient ihren Namen nicht, ist sie doch eine schon im ganzen Verfahren zutiefst undemokratische Maßnahme, die überdies in ihren sprachlichen Einzelheiten regelrecht reaktionäre Züge trägt. Die Wiedereinführung längst ausgestorbener Schreibweisen wie z. B. „Gräuel“ oder „hier zu Lande“ und die Vernichtung so selbstverständlicher Wörter wie „sogenannt“ und „Zeitlang“ sollte niemand für einen Fortschritt halten.

Die Einführung eines unübersehbar komplizierten und in sich widersprüchlichen Regelwerks hat zur notwendigen und vom VRS vorhergesagten Folge gehabt, daß in Deutschland ein orthographisches Chaos herrscht. Die im neunzehnten Jahrhundert mühsam errungene Einheitlichkeit der Rechtschreibung ist ohne Not verspielt worden. Das herrschende Durcheinander hat unser Mitglied Stephanus Peil in den beiden Broschüren „Die Wörterliste“ und „Presse-Orthographie“ dokumentiert. Wegen ihrer Mängel hat die Reform ein Ansteigen der Zahl der Rechtschreibfehler an den Schulen zur Folge, wie Studiendirektoren der Lehrerinitiativen und der Leipziger Psychologe Prof. Dr. Harald Marx feststellten. Sie paßt ins Bild, das die PISA-Studie von der Qualität deutscher Schulausbildung im internationalen Vergleich zeichnet.

Der VRS hat den Widerstand gegen die Rechtschreibreform unterstützt, indem er an den Anhörungen der Zwischenstaatlichen Rechtschreibkommission am 23. Januar 1998 in Mannheim und des Bundesverfassungsgerichts am 12. Mai 1998 in Karlsruhe teilnahm. Er delegierte Hans Krieger (München), den Leiter der Kulturredaktion der Bayerischen Staatszeitung, und Prof. Dr. Theodor Ickler (Erlangen). Unsere Mitglieder halfen ferner bei mehreren Volksinitiativen, Volksbegehren und dem erfolgreichen Volksentscheid in Schleswig-Holstein, dessen Ergebnis vom Kieler Landtag nach nur einem Jahr im Herbst 1999 durch eine einstimmig (!) gefaßte Entscheidung wider den Wählerwillen aufgehoben wurde.

Der Verein setzt sich auch für die Pflege der deutschen Sprache im weiteren Sinn ein, zum Beispiel für den sachgerechten Umgang mit Fremdwörtern. Der VRS kritisiert das modische Überhandnehmen von Entlehnungen aus dem Englischen. Zwanghafte Sprachreinigungsversuche, worunter wir auch die von den Rechtschreibreformern vorgenommene, willkürliche Eindeutschung ausgewählter Fremdwörter („Tipp“, „Spagetti“ usw.) zählen, lehnt er hingegen ab.

Der VRS weiß sich in seiner Zielsetzung in wesentlichen Punkten mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, und ihrem ehemaligen Präsidenten Prof. Dr. Christian Meier einig, welche im Herbst 2000 die kritische Untersuchung „Rechtschreibreform und Nationalsozialismus. Ein Kapitel aus der politischen Geschichte der deutschen Sprache“ unseres Mitglieds Reinhard Markner herausgegeben hat. Er kooperiert ferner mit dem Leibniz-Verlag, St. Goar, in dem das alternative „Rechtschreib-Wörterbuch“ Theodor Icklers erscheint, und dessen Forum www.rechtschreibreform.com, wo die Möglichkeit besteht, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren und über orthographische Fragen zu diskutieren.

Wie die Entscheidung der „Frankfurter Allgemeinen“, zur bewährten und vernünftigen Rechtschreibung zurückzukehren, bewiesen hat, ist das Thema Rechtschreibreform keineswegs „vom Tisch“, wie deren Befürworter suggerieren möchten. Gleiches gilt natürlich auch für andere den VRS beschäftigende Fragen: Sprachpflege ist der Natur der Sache nach ein unabschließbarer Prozeß. Für Unterstützung und kritische Begleitung unserer Arbeit sind wir jederzeit dankbar. Das Informationsangebot auf diesen Seiten soll dazu einladen.

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Letzte Änderung am 8. Sept 2003