Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
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Pressemitteilung vom 14. August 2003

Rechtschreibreform vor dem Aus?

Sieben Jahre des Scheiterns - VRS zieht erschütternde Bilanz

Teil I der Presseserie des VRS

Abdruck honorarfrei - Beleg erbeten!

NÜRNBERG (VRS), 14.08.2003. - Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) zieht in einer Presse-Serie eine Bilanz über die Presse-Berichterstattung über die „Rechtschreibreform“. War alles nur für die Kinder?

Die Presse verschweigt: Die Ziele wurden verfehlt. Ist die Rechtschreibreform für die Leseschwäche der Schüler und für das Ergebnis der PISA-Studie mitverantwortlich?

Massenexperiment „Neue Rechtschreibung“ bereits seit 7 Jahren in der Erprobung

Der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. (VRS) - www.vrs-ev.de - kritisiert die Berichterstattung der auf die neue Rechtschreibung umgestellten Presse über das „Jubiläum“ der sogenannten Rechtschreibreform: Die meisten Journalisten, die dieser Tage über das fünfjährige Bestehen der „reformierten“ Rechtschreibung berichteten, übersahen, daß zwei Jahre in dieser Zählung fehlen und daß eine sachliche Notwendigkeit für diese „Reform“ objektiv nie bestand. Die „Rechtschreibreform“ wurde den Schulen bereits vor sieben Jahren ab Sommer 1996 durch Kultusministererlasse beinahe diktatorisch und ohne vorherigen Praxistest aufgezwungen. Lehrer und Eltern wurden nie gefragt.

Es wurden vollendete Tatsachen geschaffen, um keine Sachdiskussion aufkommen zu lassen. Mit dem Ausblenden dieser zwei Jahre verdrängt man die unausgereifte Entscheidung der Kultusminister, die einen Teil der Schuld für das Rechtschreibfiasko auf die Schriftsteller abwälzten, indem sie behaupteten, diese seien erst jetzt aus ihrem Schlaf erwacht, und nun sei es zu spät.

VRS-Aufklärungsserie gegen die permanente Desinformations-Kampagne der Reformer

Nach Ansicht des VRS ignoriert die Mehrzahl der Journalisten die Tatsache, daß das neue Regelwerk komplizierter und vor allem länger ist als das herkömmliche (www.vrs-ev.de/regelwerkvergleich.htm). Die Erfahrungen zeigen, daß die meisten Journalisten auf Grund der Kampagnen der Reformer und Kultusminister desinformiert sind, daher überhaupt nicht mehr recherchieren oder in Interviews nur sehr oberflächlich fragen, so daß viele Lücken und Irrtümer entstehen. Kein Journalist kann aber erwarten, daß er ausgerechnet von den Reformern wie Gerhard Augst, Klaus Heller oder Rudolf Hoberg die Wahrheit erfährt.

Der VRS greift daher zwecks Aufdeckens der Wahrheit aus den vielen Irrtümern und Lücken der Journalisten in einer VRS-Serie zum siebenjährigen Scheitern der Rechtschreibreform einige heraus, um zu zeigen, daß es sich nicht um ein feiernswertes Jubiläum, sondern um einen „Schildbürgerstreich“ (Ickler) handelt.

Ex-Kommissionsmitglied: „Die Rechtschreibreform hat die Note ‚mangelhaft‘ verdient.“

Es ist bemerkenswert, daß kaum ein Journalist sich mit den hochkarätigen ehemaligen Mitgliedern der Rechtschreibkommission beschäftigt. So klagte zum Beispiel der ehemalige Duden-Chef und Ex-Reformer, Professor Günther Drosdowski, die Reform sei „ein Trauerspiel, das die Sprachgemeinschaft jetzt ausbaden“ müsse. Der unter Protest aus der Kommission ausgetretene Professor Horst Haider Munske, Erlangen, erinnert sich, man habe ihn seinerzeit mit dem ethischen Argument gefangen: „Wir wollen den Kindern helfen.“ Munske: „So wie sich die Rechtschreibreform heute darstellt, hat sie die Note ‚mangelhaft‘ verdient.“ Daß die „Reform“ außerdem nicht allein den Kindern, sondern einer großen Sprachgemeinschaft gelten würde, habe man damals einfach nicht erkannt (Ex-Kommissionsmitglied Horst H. Munske: Sprachpflege statt Regeln. In: Kreiszeitung, Syke, vom 31.07.2003).

Der VRS: Die „Reformer“ und die Kultusminister haben einen beachtenswerten schleichenden Auflösungs- und Zerstörungsprozeß der Schriftsprache eingeleitet. Im Verlauf der VRS-Serie wird auch die Frage beantwortet: „Kann man die ‚Rechtschreibreform‘ für das Ergebnis der PISA-Studie und die Leseschwäche verantwortlich machen?“ Immerhin haben die „Reformer“ den pädagogischen Grundsatz: „Die Rechtschreibung dient vor allem dem Leser und nicht dem Schreiber!“ mißachtet und auf den Kopf gestellt.

Manfred Riebe, Pressesprecher des VRS
Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V.
www.vrs-ev.de/vorstand.htm
D-90571 Schwaig bei Nürnberg
Tel. (0911) 50 08 25
Manfred@Riebe.de

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Letzte Änderung am 8. Sept 2003